Elektroauto zu Hause laden – Kosten, Möglichkeiten und Vorteile

Elektroautos werden immer beliebter, doch die Ladeinfrastruktur in Deutschland bleibt unzureichend. Praktisch also, wenn man sein E-Auto zu Hause laden kann – und dabei auch noch vom eigenen Solarstrom profitiert. Eine passend dimensionierte Wallbox beschleunigt nicht nur das Aufladen, sondern kann auch per Photovoltaik mit Strom versorgt werden. Das freut die Umwelt und Dein Portemonnaie.

Wir präsentieren Dir die wichtigsten Fakten rund um die eigene Ladestation für Dein Elektrofahrzeug.

Wie kann ich mein Elektroauto zu Hause laden?

Die Batterien bei Elektroautos sind fest verbaut. Somit muss eine Lademöglichkeit am Standort des Fahrzeugs geschaffen werden. Das E-Auto zu Hause zu laden funktioniert also nur dann, wenn Du über eine Garage oder über einen geschützten Carport verfügst. Dann hast Du zwei Optionen: Du kannst Dein Fahrzeug über eine herkömmliche Steckdose oder mit Hilfe einer sogenannten Wallbox laden.

Laden per Haushaltssteckdose

In der Regel können praktisch alle Elektrofahrzeuge auch an einer normalen Haushaltssteckdose aufgeladen werden. Dennoch raten wir davon ab, das Fahrzeug so aufzuladen. Das hat zwei Gründe:

  • Du musst mit einem sehr langen Ladevorgang rechnen: Während die Ladung mit einer Wallbox zwischen 90 Minuten und maximal drei Stunden dauern kann, liegt die Ladedauer über die Haushaltssteckdose bei meist über acht Stunden.
  • Darüber hinaus sind die Leitungen einer Haushaltssteckdose auf diese Belastungen nicht ausgelegt. Es kann also zu Überhitzungen und im schlimmsten Fall zu einem Feuer kommen. Daher solltest Du auf die Nutzung einer Haushaltssteckdose in der Regel besser verzichten.

Eine Wallbox liefert Dir dagegen schnell und sicher Energie für Dein E-Auto. Im Folgenden erfährst Du mehr.

Laden mit der Wallbox

Wie funktioniert der Ladevorgang?

Das Fahrzeug wird über den entsprechenden Stecker mit der Wallbox verbunden. Diese lädt nun mit der voreingestellten Leistung den Akku des Fahrzeuges auf und beendet den Ladevorgang, wenn der maximale Ladestand der Batterie erreicht ist. Je nach Leistung der Wallbox kann der Ladevorgang unterschiedlich lange dauern.

Wie lange dauert das Laden?

Die Dauer des Ladevorgangs hängt von der Leistung der Wallbox und der Ladekapazität des Elektroautos ab. Der ADAC stellt dies beispielhaft an einem Elektrofahrzeug mit einer 30 kWh Batterie dar:

  • 3,7 kW Wallbox (230 V, einphasig, 16 A) – 10 Stunden Ladedauer
  • 11 kW Wallbox (400 V, dreiphasig, 16 A) – 3 Stunden Ladedauer
  • 22 kW Wallbox (400 V, dreiphasig, 32 A) – 1,5 Stunden Ladedauer

Je größer also die Leistung der Wallbox, desto kürzer wird die Ladedauer bei gleicher Größe der Batterie.

Verschiedene Funktionen einer Wallbox

Eine moderne Wallbox bietet verschiedene Funktionen. So bieten viele Anbieter eigene Smartphone-Apps an, über welche die Wallbox gesteuert werden kann. So kannst Du – auch aus der Entfernung – bequem den Ladevorgang starten, überwachen und beenden. Zudem erhältst Du zusätzliche Informationen über die App, wie unter anderem den gesamten Stromverbrauch, die damit verbundenen Kosten und viele Weitere. Zusätzlich verfügen die meisten Wallboxen über ein Display direkt an der Box, über welches der Ladevorgang ebenfalls überwacht und gesteuert werden kann.

Tipps rund um das Laden für E-Autofahrer

Viele kluge Tipps für Fahrer von Autos mit Verbrennungsmotoren lassen sich auch eins zu eins auf Elektroautos übertragen, wie vorausschauend Fahren oder das Fahrzeug nicht schwerer als nötig zu beladen, um den Verbrauch an Kraftstoff gering zu halten. Aber auch explizit für Fahrende von E-Autos gibt es gute Tricks:

  • Nutze für das E-Auto-Laden daheim bequem und sicher eine Wallbox
  • Besorg Dir ein zweites Ladekabel für Dein E-Auto, das immer an Deiner eigenen Wallbox daheim bleibt. Das zweite Kabel hast Du dann immer im Kofferraum dabei und hast eine Sorge weniger unterwegs!
  • Plane bei Reisen voraus, wo Du Dein E-Auto laden wist. Mehrere Alternativen für das Laden zwischendurch machen Deine Urlaubsfahrt mit dem Elektrofahrzeug entspannter. Auch im europäischen Ausland gibt es inzwischen viele Ladestationen für Deine Urlaubsreise mit dem Elektroauto.
  • Fahre Dein E-Auto nicht komplett leer: Lade lieber bei mindestens 10 %, besser noch 20 % auf. Dann bist Du zumeist innerhalb einer gemütlichen Kaffeepause auf gut 80 % Ladung und kannst entspannt weiterfahren.
  • Lade lieber frühzeitig und regelmäßig auf, statt ad hoc: Das spart nicht nur Zeit, sondern meidet auch „Ladestress“ für den Akku durch Hitze.
  • Freu Dich beim Bremsen: Dein E-Auto speist die Bremsenergie teilweise wieder in die Batterie ein. Diese Rekuperation bringt Dir bis zu 20 % mehr Reichweite!

Worauf ist beim Kauf der Ladestation zu achten?

Wenn Du eine Wallbox kaufen möchtest, spielt nicht nur drei Preis eine Rolle. Sie sollte auch zu Deinem Fahrzeug passen und nach Möglichkeit mit vielen Systemen kompatibel sein. Achte vor allem darauf, dass die Wallbox mit Steckern der Typen 1 und 2 kompatibel ist. Zudem sollte die Ladeleistung passen.

Wie viel kostet eine Wallbox? Wird die Anschaffung gefördert?

Die Kosten der Wallboxen rangieren zwischen 500 und einigen Tausend Euro. Zusätzlich zu den Anschaffungskosten müssen auch die Installationskosten beachtet werden. Auch diese können schnell teuer werden, wenn viele Wände zwischen Wallbox und Sicherungskasten durchbrochen werden müssen.

Allerdings gibt es auch lokale Förderungen für die Anschaffung von Wallboxen. Die Anzahl dieser Förderungen stieg in den letzten Jahren deutlich an. Informier Dich am besten in Deiner Heimatstadt, ob eine Förderung für eine Wallbox angeboten wird.

Welche Steckersysteme gibt es?

Am europäischen Automarkt haben sich vor allem die Typ-2-Stecker etabliert. Diese erlauben nicht nur eine Schnellladung des Fahrzeugs, sondern können auch mit Leistungen von bis zu 43 kW betrieben werden.

Ältere Fahrzeuge und vor allem Fahrzeuge aus Japan und den USA arbeiten vornehmlich mit Typ-1-Steckern. Diese können keine Schnellladung bieten und sind auch nur für Leistungen bis maximal 7,4 kW ausgelegt. Vor allem auf dem asiatischen Markt gibt es noch weitere Steckertypen. Im Optimalfall wählst Du eine Wallbox ohne festgelegten Steckertypus, um möglichst flexibel zu bleiben.

Foto: Chuttersnap via Unsplash

Welches Modell ist für mich geeignet?

Die Auswahl der passenden Wallbox hängt unter anderem von dem Steckersystem und der Akkukapazität Deines Elektroautos zusammen. Auch wenn aufgrund der sehr kurzen Ladezeiten viele Nutzer die 22 kW Wallboxen bevorzugen, raten wir eher zu einem 11 kW Modell.

Denn bei den 22 kW-Wallboxen müssen die Stromanbieter häufig Veränderungen an der Kabelinfrastruktur vornehmen, welche Dir teilweise in Rechnung gestellt werden. So wird die Installation schnell einige tausend Euro teurer. Eine gute Wallbox kann einphasig mit 3,7 kW, zweiphasig mit 7,4 kW und dreiphasig mit 11 kW laden und somit die Ladeleistung optimal an das Fahrzeug und den aktuellen Strombedarf anpassen.

Verschiedene Anbieter von Wallboxen

Wallboxen werden nicht nur in großen Elektrofachmärkten angeboten, sondern auch von vielen Fahrzeugherstellern. Es rentiert sich durchaus, die verschiedenen Angebote zu vergleichen und somit das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Unterstützung dabei bieten regelmäßige Produkttests, etwa von der Stiftung Warentest oder dem ADAC.

Wir bei EIGENSONNE bieten die go-eCharger HOMEfix Wallbox mit 11 kW Leistung an: Testsieger bei Stiftung Warentest (3/2022) und auch vom ADAC mit der Note 1,8 bewertet.

Der go-eCharger HOMEfix.

Die Kabellänge spielt eine wichtige Rolle

Viele Fahrzeughersteller geben bei ihren Elektrofahrzeugen eine bestimmte Länge der Ladekabel an, welche verwendet werden sollen beziehungsweise dürfen. Das bedeutet, dass Du die Wallbox so installieren solltest, dass Du Dein Fahrzeug von dort mit wenig Abstand erreichen kannst.

Bedenke dabei, dass verschiedene Elektrofahrzeuge unterschiedliche Positionen für die Ladestecker aufweisen. Wenn Du Dir ein neues Elektroauto kaufst, kann der Stecker also an einer anderen Position liegen. Eine zentrale Montage der Wallbox ist entsprechend wichtig.

Eignet sich mein Haus für die Wallbox?

Grundsätzlich eigenen sich die meisten Einfamilienhäuser für eine Wallbox, sofern sie über eine eigene Garage oder zumindest einen geschützten Carport verfügen. Allerdings spielt auch der Abstand zum Sicherungskasten eine wichtige Rolle, da die Wallbox direkt mit diesem verbunden werden muss. Ist der Abstand sehr groß, können bei der Installation höhere Kosten entstehen, da die Kabel entsprechend umfangreich durch die verschiedenen Wände geführt werden müssen.

Wallbox bei einer Mietwohnung

Selbstverständlich kannst Du auch als Mieter*in eine Wallbox installieren und nutzen. Allerdings musst Du die Genehmigung des Vermieters einholen, da es sich hierbei um eine bauliche Veränderung handelt. Zudem kann die Vermieterin bestimmte Auflagen machen, kann sich aber auch, da es sich um eine Wertsteigerung handelt, an der Wallbox beteiligen. Es hängt also maßgeblich vom Vermieter ab, wie und in welchem Ausmaß eine Wallbox für Dich installierbar ist.

Wallboxen bei einer Eigentumswohnung

Komplizierter wird es bei einer Eigentumswohnung und einer gemeinsam genutzten Garage. Auch hier ist die Installation einer Wallbox problemlos möglich. Allerdings solltest Du zum einen einen eigenen Stromzähler verbauen lassen, damit der Strom nicht von der Mietergemeinschaft bezahlt wird. Zum anderen müssen alle Eigentümer*innen der Wohnungseigentümergemeinschaft einer solchen Installation zustimmen. Hier kann es durchaus zu Problemen kommen, wenn Eigentümer sich gegen eine Wallbox aussprechen.

Wie funktioniert die Installation einer Wallbox?

Eine Wallbox wird an einer freien Wand angebracht, welche möglichst nah zum Fahrzeug gelegen ist. Die Wallbox muss dabei über spezielle Kabel mit dem Sicherungskasten und somit dem Hausanschluss verbunden werden. Dies ist wichtig, da es sich um eine Starkstrominstallation handelt.

Wer installiert die Wallbox?

Eine Wallbox sollte immer von einer spezialisierten Fachfirma installiert werden. Denn die korrekte Verkabelung und die fachgerechte Kabelführung sind aufgrund der großen Strommengen, welche durch die Leitungen fließen, von besonderer Bedeutung. Jede Fachfirma für Elektroinstallationen ist für diese Aufgabe bestens geeignet. Entscheidest Du Dich für eine Photovoltaikanlage von EIGENSONNE und buchst eine Wallbox dazu, kümmern wir uns selbstverständlich um die Installation.

Selbst installieren? Keine gute Idee!

Du solltest nicht auf die Idee kommen, Geld zu sparen, indem Du die Wallbox selbst installierst. Zum einen handelt es sich um Installationsmaßnahmen an einem Starkstromanschluss, sodass hier echte Lebensgefahr besteht. Zum anderen kann es bei Fehlern schnell zu Bränden oder anderen Schäden kommen. Wurde die Installation nicht von einem Fachbetrieb durchgeführt, weigern sich die meisten Versicherungen die Schäden zu begleichen.

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Wallbox und Photovoltaik: Eine sinnvolle Kombination

go-e Charger. Foto: Thomas Faltin

Photovoltaik: Wallbox mit Energiemanager

Die Kombination aus Photovoltaikanlage und Wallbox wird immer beliebter. Allerdings muss die Wallbox über einen Energiemanager verfügen, welcher die Nutzung des Stroms steuert. Zudem ist eine solche Kombination vor allem mit einem eigenen Stromspeicher sinnvoll, da nur wenige Menschen ihre Autos tagsüber laden.

Ökologisch die sinnvollste Lösung

Ökologisch ist die Kombination von Photovoltaik und Elektroauto enorm sinnvoll. Schließlich erzeugst Du klimaneutral Energie, welche Du mit Deinem Elektrofahrzeug direkt selber nutzen kannst. Somit wird das E-Auto für Dich noch umweltfreundlicher und attraktiver.

Höhere Investitionskosten, höherer Nutzen

Keine Angst vor den höheren Investitionskosten. Denn diese amortisieren sich durch den höheren Eigenverbrauch des erzeugten Stroms deutlich schneller. Zudem erzielst Du mit Deiner PV-Anlage eine Rendite, sodass sich die Anschaffung in jedem Fall für Dich rentiert.

Welche Alternativen zur eigenen Wallbox gibt es?

Da eine normale Haushaltssteckdose nicht dauerhaft in Frage kommt, kannst Du alternativ das Fahrzeug an öffentlichen Ladesäulen aufladen, wenn sich solche in Deiner unmittelbaren Nähe befinden. Allerdings musst Du dafür die Ladezeiten mit einkalkulieren, da Du die Ladestationen nicht dauerhaft belegen darfst.

Das Elektroauto unterwegs aufladen

Nicht immer reicht eine Akkuladung aus, um weite Strecken zurücklegen zu können. Vor allem bei langen Touren musst Du häufig auf die vorhandene Ladeinfrastruktur zurückgreifen. Das kann allerdings schnell zu Problemen führen. Nicht nur, weil die Anzahl an öffentlichen Ladesäulen in Deutschland noch sehr gering ist, sondern auch wegen vieler verschiedener Anbieter und Stecker.

Bedenke in jedem Fall, dass die Anbieter der Ladeinfrastruktur diese nicht aus purer Freundlichkeit bereitstellen. Du musst also damit rechnen, dass Du einen deutlich höheren Preis für die Aufladung des Fahrzeugs bezahlen musst, als die tatsächlichen Stromkosten. Es ist somit wirtschaftlich enorm vorteilhaft, wenn Du Dein Elektroauto in den eigenen vier Wänden aufladen kannst.

Ein weiterer Nachteil öffentlicher Ladesäulen: In Deutschland gibt es aktuell keine Standards. Das bedeutet, dass Du für die unterschiedlichen Ladestationen häufig viele verschiedene Zugänge, Apps oder Karten benötigst, um Dein Fahrzeug an jeder zur Verfügung stehenden Ladestation aufladen zu können. Das ist nicht nur anstrengend, sondern kann auch schnell ärgerlich werden, wenn Du Dich mit leerem Akku an eine Ladestation schleppst, um dort festzustellen, dass Du Dich zunächst für den Anbieter registrieren musst, ehe Du Dein Fahrzeug aufladen kannst.

Was ist Wallbox Sharing?

Eine weitere Alternative ist das gute alte Teilen. Beim Wallbox Sharing kannst Du die Wallboxen anderer Menschen mitbenutzen. Umgekehrt kannst Du natürlich auch anderen Besitzer*innen von Elektrofahrzeugen die Möglichkeit geben, ihr Fahrzeug an Deiner Wallbox zu laden, wenn diese nicht in Gebrauch ist. Du kannst den Preis dabei frei bestimmen und somit die Nutzung der Wallbox noch rentabler gestalten.

Das Wallbox Sharing bringt also einige Vorteile: Falls Du bei Dir zu Hause keine Wallbox installieren kannst, kannst Du gegebenenfalls die Wallbox Deiner Nachbarin nutzen und Dir weite Wege und womöglich sogar Geld sparen.

Als Anbieter profitierst Du natürlich auch: Zum einen verbesserst Du durch das Sharing aktiv die Ladeinfrastruktur in Deutschland, da eine weitere Ladesäule zur Verfügung gestellt wird. Zum anderen kannst Du mit diesem Modell einen Gewinn erwirtschaften. Dieser ist nach Abzug der Steuer zwar gering, aber dennoch vorhanden und hilft die Investitionskosten der Wallbox auszugleichen.

Fazit

Eine eigene Wallbox ist eine sinnvolle Investition für Besitzer*innen von E-Autos. Besonders effizient und sparsam ist die Kombination aus Solaranlage und Wallbox mit Energiemanagementsystem. So kannst Du den Strom für Dein Fahrzeug selbst erzeugen und gleich mehrfach profitieren: Du entlastest die Umwelt und sparst bares Geld. Die höheren Investitionskosten einer solchen Anlage fallen kaum ins Gewicht, da Du im Alltag die eigenen Stromkosten signifikant reduzieren kannst.

Achte bei der Anschaffung der Wallbox auf einen namhaften Hersteller. Zudem sollte die Installation nur durch ein zertifiziertes Fachunternehmen erfolgen. Somit bist Du auch versicherungstechnisch auf der sicheren Seite.

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